Offener Brief der Preisträgerinnen Sylvia Groth, Kristina Hänel und Helga Seyler

Die Preisträgerinnen informierten darüber, dass im November 2022 eine Gehsteigdemonstration vor der Praxis einer Ärztin angekündigt sei.

Preisträgerinnen 2022 Team Kristina Hänel, Helga Seyler und Sylvia Groth im Kampf um §219a und §218

Offener Brief der Preisträgerinnen Sylvia Groth, Kristina Hänel und Helga Seyler an Oberbürgermeister der Stadt Dortmund  und Reaktionen von  Oberbürgermeister Thomas Westphal der Stadt Dortmund

In einem Offenen Brief vom 25.11.2022 an den Oberbürgermeister der Stadt Dortmund Thomas Westphal informierten die Preisträgerinnen der Stiftung 2022 Sylvia Groth, Kristina Hänel und Helga Seyler als Mitglieder im Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Psychotherapie und Gesellschaft e.V. (AKF) darüber, dass für den 26.11.2022 eine Gehsteigdemonstration vor der Praxis der niederländischen Ärztin Gabie Raven, Körner Hellweg 142, Dortmund angekündigt sei. Als Oberbürgermeister, der an der Preisverleihung teilgenommen habe, trage er auch die Verantwortung für eine ungestörte Arbeit dieser Praxis.

Die Preisträgerinnen (zwei Ärztinnen und eine Medizinsoziologin) wurden ausgezeichnet, weil sie sich gegen heftige Widerstände in der Bundesgesundheitskommission zum Schwangerschaftsabbruch für eine bessere Versorgung der Frauen, die eine Schwangerschaftsabbruch wünschen, eingesetzt haben. In Dortmund gibt es nur noch eine Praxis, die nach den gesetzlichen Vorschriften Schwangerschaftsabbrüche vornimmt. Daher wurde die neu errichtete Praxis von Gabie Raven von Dortmunder Frauen sehr begrüßt.

Es kam am 26.11.22 zu dieser Demonstration vor der Arztpraxis mit ca. 60 Personen und einer Gegendemonstration von 5 Frauen, die der Arbeitskreis Frauengesundheit in Dortmund mobilisiert hatte.

Am 30.11. 2023 gab es ebenfalls eine angekündigte Demonstration vor dieser Arztpraxis. Ein Kleinbus aus den Niederlanden parkte vor der Praxis mit hetzerischen Parolen gegen den Schwangerschaftsabbruch. Wegen des Vergleichs mit dem Holocaust veranlasste die Polizei die Entfernung des Plakats aus dem rechtswidrigen Grund der Volksverhetzung. Die Gegendemonstration Dortmunder Frauenverbände, des Gleichstellungsbüros und weiterer Organisationen, darunter auch der Stiftung Aufmüpfige Frauen war an diesem Tag zahlreich und wurde von der Arztpraxis mit Waffeln und Kaffee versorgt.

Wir veröffentlichen den offenen Brief der Preisträgerinnen nicht im Wortlaut, weil wir für die namentlich genannten Initiatoren dieser Protestdemonstration nicht weiter Werbung machen wollen.

Der Oberbürgermeister hat den Preisträgerinnen am 07.12.2023 geantwortet, dass er und die Dortmunder Stadtverwaltung das Anliegen der Preisträgerinnen unterstützen und entsprechende Maßnahmen veranlassen werden.